Die Zahl der Schulabgänger in Niedersachsen ohne Hauptschulabschluss ist 2022 deutlich gestiegen. Das geht aus der sogenannten Handlungsorientierten Sozialberichterstattung 2024 hervor, die das Landessozialministerium am Montag in Hannover vorstellte. Danach verließen vor zwei Jahren insgesamt 5.086 Abgängerinnen und Abgängern die allgemeinbildenden Schulen, ohne zumindest den Hauptschulabschluss erreicht zu haben. Dies entsprach gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs um mehr als ein Zehntel.
Ein Schulabgang ohne Abschluss stellt dem Bericht zufolge ein besonderes Armutsrisiko dar. „Vor allem wenn Menschen nicht wenigstens über einen Hauptschulabschluss verfügen“, hieß es. In dieser Bevölkerungsgruppe habe die Armutsgefährdungsquote im Jahr 2023 in landesweit bei 46,2 Prozent gelegen.
Als Grund für den Anstieg nennt der Bericht ausgelaufene Rücksichtnahmen während der beiden Corona-Jahre. Zudem könne auch der Zuzug vieler Geflüchteter aus der Ukraine und anderen Ländern die Zahlen beeinflusst haben. Darauf deuteten zumindest die Steigerungsraten unter Betroffenen ohne deutsche Staatsangehörigkeit hin, die deutlich höher ausfielen als die derjenigen mit deutscher Staatsangehörigkeit.