Die beste Prophylaxe und Therapie bei Rückenschmerzen sind laut Medizinern Bewegung und Sport. Laut Statistischem Bundesamt leide fast jeder dritte Erwachsene und jedes fünfte Kind in Deutschland unter solchen Schmerzen, teilte das Stuttgarter Karl-Olga-Krankenhaus am Freitag mit. Die jährlichen Krankheitskosten lägen bei 3,8 Milliarden Euro. Rückenschmerzen seien meistens unspezifisch, hätten also keine eindeutige körperliche Ursache, sagte die Chefärztin Petra Büchin. Daher seien sie mit konservativen Maßnahmen wie Bewegung, die Spaß mache, und mit Sport in den Griff zu bekommen.
Das Karl-Olga-Krankenhaus verweist auf die zehn Empfehlungen des Bundesverbands deutscher Rückenschulen und der Aktion Gesunder Rücken. Dazu gehörten ausreichende Bewegung, die Balance zwischen Becken und Kopf, das regelmäßige Training der Rumpfmuskulatur und die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes und des eigenen Haushalts. Hinzu kämen eine vollwertige Ernährung und ein gesunder Schlaf. Wichtig sei, möglichst auch bei Rückenbeschwerden körperlich aktiv zu bleiben.
Büchin empfiehlt Übungen zur Dehnung und Stärkung der Arme, Beine und des Rumpfes. Besonders solle auf ein ausgewogenes Verhältnis von Bauch-, Flanken- und Rückenmuskulatur gelegt werden, da diese gemeinsam die Wirbelsäule entlasten und stabilisieren. Die Bauchmuskeln spielten als Gegenspieler und Unterstützer der Rückenmuskulatur eine wichtige Rolle. Für Menschen mit Beschwerden eigneten sich etwa Nordic Walking, Wandern, Radfahren und Schwimmen. Am wichtigsten sei die Freude an der Bewegung, nur dann ließen sich Trainingsroutinen regelmäßig umsetzen.
Wichtig, so Büchin weiter, sei auch das psychische Gleichgewicht, denn Sorgen, Angst, Konflikte, Stress und eine passive, leidende Einstellung könnten zu Rückenschmerzen beitragen oder Beschwerden verstärken. (0532/08.03.2024)