Unter dem Titel „Hosianna, altes Haus!“ ist im Bremer Verlag Edition Temmen ein ökumenischer Führer zu den Engel-Darstellungen im Zentrum der Hansestadt erschienen. „Ihre Spuren finden sich an vielen kirchlichen, aber auch weltlichen Gebäuden: an Hausfassaden, Giebeln und Portalen“, teilte der Verlag mit. Am Dienstag soll der Stadtführer um 15 Uhr im evangelischen Informationszentrum „Kapitel 8“ (Domsheide 8) vorgestellt werden..
Autoren sind der evangelische Kirchenpädagoge Ottmar Hinz, der 2021 starb, und der ehemalige Sprecher des katholischen Gemeindeverbandes in Bremen, Wilhelm Tacke. Hinz hatte über Jahre regelmäßig durch die Innenstadt geführt, um vom Engel-Reichtum der ansonsten eher spröden Hanseaten zu erzählen.
Im Straßenbild sind sie allgegenwärtig: Mal als Ehrfurcht gebietende Sendboten oder süße Flügelgeister, als selige Musikanten oder gerüstete Heerscharen Gottes, mal männlich, mal weiblich, mal kindlich. Sogar auf der Gürtelschnalle des steinernen Roland neben dem historischen Rathaus findet sich ein Laute spielender Engel.
Der Engel-Spaziergang ist nach Verlagsangaben seit mehr als zehn Jahren ein fester Bestandteil der Citykirchen-Arbeit in Bremen. Die Suche nach den Geschichten hinter den Engelsfiguren und -bildern im Stadtbild führten zu insgesamt 26 Stationen, die im Buch beschrieben seien: „Angefangen beim St. Petri Dom über das Konzerthaus ‘Die Glocke’, die Böttcherstraße, das Gewerbehaus, den Marktplatz und den Wall bis hin zum Ostertorsteinweg.“
Auch aktive Engel wie die mobile Familienhilfe der „Bremer Engel“ und die Obdachlosenhelfer der Bremer „Suppenengel“ werden in dem Buch gewürdigt. An der Lesung und dem Gespräch am Dienstag beteilige sich unter anderen Mitautor Wilhelm Tacke, hieß es.