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Stadtdekan rechtfertigt Absage von Nahost-Podium

Der Münchner Stadtdekan Bernhard Liess hat die Absage eines Nahost-Podiums in der Evangelischen Stadtakademie verteidigt. Für Veranstaltungen in Räumen der evangelischen Kirche müssten bestimmte Maßstäbe gelten, sagte Liess am Mittwoch auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). Beim Thema Israel und Palästina gehöre dazu, dass die Teilnehmer das Existenzrecht Israels anerkennen und den Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 durch die Hamas verurteilen.

Das Dekanat hatte die für vergangenen Dienstag (15. Oktober) in der Stadtakademie geplante Podiumsdiskussion mit dem Titel „Vergiftete Debatte – versperrte Wege: Wie wir trotz des Israel/Palästina-Konflikts zusammenhalten können“ kurzfristig am Montag abgesagt. Zu der Debatte waren neben dem Vorsitzenden der „Freunde Abrahams“, Stefan Jakob Wimmer, auch Fuad Hamdan, Münchner Palästina-Aktivist, und Gady Gronich, Geschäftsführer der Europäischen Rabbinerkonferenz in München, eingeladen.

Als Grund für die Absage nannte das Dekanat Posts von Hamdan in den Sozialen Medien, in denen er den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler und den Krieg in Gaza mit dem Holocaust vergleicht. Wer wie Fuad Hamdan behaupte, weibliche israelische Geiseln seien von der Hamas wie Königinnen behandelt worden, disqualifiziere sich als Gesprächspartner selbst. „Es gibt Grenzüberschreitungen, die nicht in evangelischen Räumen geäußert werden dürfen“, sagte Liess. (00/3078/16.10.2024)