Fünf Jahre nach Verständigung der Bürgerschaft und der Volksinitiative „Hamburgs Grün erhalten“ des Naturschutzbunds (Nabu) Hamburg auf gemeinsame Ziele wurde eine positive Bilanz gezogen: Die Stadt und der Nabu Hamburg haben am Mittwoch das bisher Erreichte als Erfolg gewürdigt. „So manche Inanspruchnahme von Grünflächen wird durch die Vereinbarung bereits im Vorfeld verworfen, völlig unbemerkt für die Öffentlichkeit“, sagte Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg, laut Mitteilung.
„Die Umsetzung des Vertrags mit dem Nabu führt dazu, dass Hamburgs Grün dauerhaft erhalten bleibt und die Qualität der Naturflächen steigt“, teilte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) mit. Der Vertrag sei „ein gutes Beispiel für eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Senat und Umweltverbänden, um die Stadt zu modernisieren und noch lebenswerter zu machen“.
Um Grünverlust durch Bauprojekte in Hamburg aufzuhalten, hatte der Nabu 2017 die Volksinitiative „Hamburg Grün erhalten“ gestartet. Im Juni 2021 beschloss der Senat den „Vertrag für Hamburgs Stadtgrün“, in dem sich Hamburger Behörden, Bezirke und öffentlichen Unternehmen trotz Bauboom und Bevölkerungswachstum zum Erhalt des Grünanteils verpflichten. Der Vertrag ist Teil der Einigung, die die Bürgerschaft 2019 mit der vom NABU initiierten Volksinitiative „Hamburgs Grün erhalten“ geschlossen hat.
Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) teilte mit: „Ob Parks, Grünflächen, Wegeverbindungen, Fassaden- oder Dachbegrünung, Hamburgs Grün wird mittlerweile von Anfang an in den Planungs- und Antragsverfahren mitgedacht.“
Nabu-Chef Siegert sagte, in Behörden und öffentlichen Unternehmen werde dem Naturwert „endlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt“. Zudem sei die Naturschutzarbeit dank der Initiative finanziell besser ausgestattet. Die im Vertrag formulierten Vorgaben betreffen laut Nabu 90 Prozent der vorhandenen Freiflächen.