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Stadt Osnabrück fordert bundesweites Böllerverbot an Silvester

Die Stadt Osnabrück fordert ein bundesweites Verkaufsverbot für Silvesterknaller. In einer am Dienstag einstimmig verabschiedeten Resolution appelliert der Rat der Stadt an die Bundespolitik, rechtzeitig vor Silvester das Sprengstoffgesetz entsprechend zu ändern, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Demnach sollte ganzjährig ein bundesweit einheitliches Böllerverkaufsverbot gelten. Die örtlichen Mitglieder des neuen Bundestages würden gebeten, diese Forderung in die Koalitionsverhandlungen einzubringen.

„Es geht uns nicht darum, den Menschen einen traditionellen Spaß zu verderben“, betonte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU). Sie halte Traditionen für erhaltenswert und sei kein Fan von Verboten. „Aber dieser Silvesterbrauch ist mittlerweile leider so aus dem Ruder gelaufen, dass ich Handlungsbedarf sehe.“ Polizisten, Rettungskräfte, Ärzte und das Pflegepersonal forderten schon lange ein Verbot. Sie seien in den Silvesternächten regelmäßig mit schwersten Verletzungen konfrontiert.

Gerade in jüngster Zeit werde Pyrotechnik zunehmend von Einzelnen gezielt als Waffe eingesetzt, unter anderem gegen Polizeibeamte und Rettungskräfte, kritisierte die Oberbürgermeisterin. Zudem würden ältere Menschen und traumatisierte Kriegsflüchtlinge durch das laute Böllern in Panik versetzt. Auch Haus- und Wildtiere litten unter den knallenden und pfeifenden Feuerwerkskörpern. Der beim Feuerwerk entstehende Feinstaub belaste die Umwelt.

Sollte es zeitnah kein bundesweites Verkaufsverbot geben, wird die Verwaltung laut Pötter im Auftrag des Rates lokale Verbotszonen prüfen. „Eine einheitliche Lösung für das gesamte Bundesgebiet wäre mir aber deutlich lieber.“ Wenn es um die Sicherheit gehe, seien unterschiedliche lokale Regelungen den Bürgern schwer zu vermitteln und in der Praxis schwerer durchzusetzen.