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Sprachmittler sollen bei Arztterminen dolmetschen

In Sachsen-Anhalt sollen künftig sogenannte Sprachmittler Menschen mit geringen Deutschkenntnissen etwa bei Arzt- oder Krankenhausterminen unterstützen. Sozial-Staatssekretärin Susi Möbbeck (SPD) übergab dazu kürzlich einen Förderbescheid über 395.000 Euro an das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (Lamsa), wie das Sozialministerium am Montag in Magdeburg mitteilte. „Sprachmittlung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem barrierefreien Zugang zum Gesundheits- und Pflegesystem“, sagte Möbbeck.

Qualifizierte Sprachmittler sollen demnach gezielt Menschen mit fehlenden oder geringen Sprachkenntnissen bei Terminen im Gesundheits- und Pflegebereich als Dolmetscher begleiten und ihnen den Weg zu einer passenden Behandlung erleichtern. Damit würden auch die stark geforderten Beschäftigten des Gesundheitswesens entlastet, betonte Möbbeck. Lamsa-Geschäftsführer Mamad Mohamad sagte, durch Sprachmittler könnten Doppel- oder Fehlversorgung vermieden und Aufklärungsgespräche vor Operationen professionell begleitet werden.

Mit der Förderung können den Angaben zufolge qualifizierte Fachkräfte eingestellt werden, die unter anderem Ukrainisch, Arabisch, Persisch, Englisch, Kurdisch oder Russisch dolmetschen. Darüber hinaus werde ein landesweiter Pool an qualifizierten Dolmetscherinnen und Dolmetschern auf Honorarbasis aufgebaut, hieß es.

Lamsa vertritt nach Angaben des Sozialministeriums die Interessen von Menschen mit Migrationshintergrund auf Landesebene. Derzeit seien dort 110 Organisationen und Einzelpersonen vertreten.