Artikel teilen:

Sportreporter Breuckmann aus Kirche ausgetreten

Er gilt nicht wenigen als Reporterlegende: Fast 40 Jahre hat Manni Breuckmann die deutsche Radiolandschaft mitgestaltet. In einem Interview schlägt er auch nachdenkliche Töne an.

Sportreporter Manni Breuckmann ist nach eigenen Worten vor Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten. “Ich war Katholik, Ministrant, Lektor, ich hatte eine sehr schöne Kindheit im Zusammenhang mit meiner Kirchengemeinde im Ruhrgebiet”, sagte Breuckmann im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Sonntag. “Aber als ich dann zum Studium nach Marburg zog, merkte ich, dass die Kirchenbindung sehr an persönlichen Bindungen zu Personen lag, die dann nicht mehr da waren.” Außerdem hätten ihn die katholische Sexualmoral und “eine gesellschaftlich nicht besonders fortschrittliche Einstellung zu vielen Dingen” gestört.

Kritik an Missbrauchsskandalen und Vertuschung sparte Breuckmann nicht aus. Trotzdem freue es ihn, “wenn es überhaupt noch Institutionen gibt, die Werte vermitteln. Nächstenliebe zum Beispiel, oder dass materielle Dinge nicht alles sind.”

Im Fußball sei vieles dem Geldverdienen untergeordnet, die Wertevermittlung sei in Gefahr. Breuckmann lobte aber die Bedeutung von Fußball als Breitensport für die Integration und die Vermittlung von Werten wie Fairness. Mannschaftssport könne “eine gute Charakterschulung für junge Leute sein”.

Der Journalist und Jurist Manni Breuckmann wurde einem breiten Publikum er als Hörfunkkommentator der Bundesligakonferenz bekannt. Heute macht der 72-Jährige unter anderem den Podcast “Steilvorlage”, in dem er gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Bernd Becker Themen der Zeit zugespitzt diskutiert.