In den LutherMuseen in Wittenberg gibt es für das Mitmachspiel „Tatort 1522 – Das Escapespiel zur Lutherbibel“ jetzt auch eine Inklusionsspur für blinde und sehbehinderte Menschen. Dieses neue Projekt sei eine Art Testphase, um weitere Erfahrungen für die anstehende Neugestaltung der Dauerausstellung im Lutherhaus zu sammeln, sagte der Direktor der LutherMuseen, Thomas T. Müller, am Mittwoch in Wittenberg.
Gemeinsam mit dem Landesbildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte „Hermann von Helmholtz“ hätten die Projektbeteiligten einen der Escape-Räume inklusiv gestaltet. So könnten sich Sehbeeinträchtigte anhand eines Leitsystems tastend oder per Geruchssinn orientieren und die Rätsel in Blindenschrift lesen. Auch Hörgeschädigten sei der Zugang zum Escapespiel durch Filme mit Gebärdendolmetscher erleichtert worden, hieß es.
Das sogenannte Escapespiel wird seit Juni 2022 im Lutherhaus Augusteum in Wittenberg angeboten. In einer fiktiven Handlung geht es um die erste Lutherbibel, die im September 1522 erschienen ist. Kurz vor dem Erscheinungstermin weiß niemand, wo das Werk geblieben ist. Die Spieler müssen in einzelnen Räumen oder mehreren Zimmern verschiedene Hinweise auf die verschollene Übersetzung des Neuen Testaments finden, die jeweils eine weitere Tür öffnen.
Die Ausstellung sei vor allem für Schulklassen, aber auch für Familien und Erwachsenengruppen geeignet, hieß es. Seit der Eröffnung sei sie bereits von knapp 200 Schulklassen sowie 280 privaten Gruppen und Familien besucht worden.