In Deutschland fehlen Lkw-Fahrer. Deshalb könnte manches Geschenk zu Weihnachten nicht rechtzeitig ausgeliefert werden, warnen die Spediteure.
Spediteure warnen vor Lieferengpässen zu Weihnachten. Damit Geschenke zum Fest pünktlich ankommen, empfiehlt der Vorstandssprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, in der “Bild”-Zeitung (Samstag online): “Rechtzeitig bestellen und Pakete früher als sonst abschicken.” Es fehlen nach Angaben der Zeitung 100.000 Lkw-Fahrer. “Jedes Jahr verlieren wir weitere 15.000 Fahrer”, so Engelhardt. Dabei steige das Frachtaufkommen, weil immer mehr Deutsche im Internet bestellten.
“Wir müssen wirklich aufpassen, dass wir keine britischen Verhältnisse bekommen”, sagte Engelhardt. Wegen Brexit und Corona hatte es im Vereinigten Königreich zeitweise leere Supermarktregale und Tankstellen ohne Benzin gegeben.
“Wenn die Wirtschaft wieder anzieht, haben wir ein Problem”, so der BGL-Chef. Die in dem Verband zusammengeschlossenen 7.000 Unternehmen täten aber alles, um neue Fahrer zu finden und zu halten. “Sie bauen Boarding-Häuser für ihre Angestellten, Sozialräume mit Fitnessgeräten.” Viele Fahrer suchten sich inzwischen Fahrzeugtyp und -ausstattung sowie Kunden und Routen aus.
Engelhardt beklagte bürokratische Auflagen in Deutschland. “Die machen es so schwer, Rentner oder Studenten als Aushilfen zu beschäftigen.” Kritik übte er auch an den Kosten für einen Lkw-Führerschein. In Deutschland müssten dafür mindestens 10.000 Euro gezahlt werden, in anderen EU-Ländern nur 3.000 Euro.