Rund 20 Prozent des Jahresaufkommens an Spenden werden im Dezember gespendet. Doch gerade im Internet seien längst nicht alle Spendenaufrufe seriös, warnte „SpardaSurfSafe“, eine Initiative der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, am Montag. Schließlich könne jeder eine Crowdfunding-Kampagne erstellen oder mit emotionalen Bildern und Texten werben.
Für gefälschte Crowdfunding-Kampagnen benutzten Betrüger oft gestohlene Fotos und erfundene Biografien. Bis der Betrug auffalle, sei das gesammelte Geld längst weg. Auch das „Trittbrettfahren“ sei eine gängige Masche: Kurz nach großen Katastrophen schössen neue Spendenseiten wie Pilze aus dem Boden. Manche seien professionell gestaltete Fake-Seiten, die Logos bekannter Hilfsorganisationen kopieren oder URLs verwenden, die den offiziellen täuschend ähnlich sehen.
Der Goldstandard für Transparenz und Sicherheit, heißt es, sei das DZI Spenden-Siegel. Wer es trage, habe sich freiwillig einer strengen Kontrolle durch das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) unterzogen. Dabei werde unter anderem geprüft, ob die Werbe- und Verwaltungsausgaben im angemessenen Verhältnis zu den Projektausgaben stehen. Das DZI garantiere zudem, dass die Spendenwerbung wahrheitsgemäß, eindeutig und sachlich ist. Allerdings sei das Siegel kostenpflichtig und erst ab einem bestimmten Spendenvolumen möglich. Also sei eine kleine, regionale Initiative ohne das Siegel nicht automatisch unseriös.
Weitere Qualitätsmerkmale seien die Mitgliedschaft im Verein „Deutscher Spendenrat“ und die Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt. Fehlt auf einer Website das Impressum, gibt es nur eine anonyme E-Mail-Adresse oder ein Postfach im Ausland, ist genauso Vorsicht geboten wie bei fehlenden Informationen über die Organisation selbst oder vergangene Projekte. Auf unverschlüsselten Webseiten, ohne Schloss-Symbol in der Adresszeile des Browsers, sollte niemand sensible Daten eingeben.
Misstrauen sei bei der Aufforderung angezeigt, Geld per Bargeldtransfer, Kryptowährungen oder Guthabenkarten zu senden. Diese Zahlungen sind anonym und kaum rückgängig zu machen. Oft, so heißt es weiter, reiche schon die Eingabe des Namens der Seite plus „Betrug“ oder „Kritik“, um Warnungen anderer Nutzer zu finden. Sei dennoch jemand Opfer eines Betrugs geworden, solle er sich umgehend an die eigene Bank wenden und Anzeige bei der Polizei erstatten. Dies ist auch online über die Internetwachen der Bundesländer möglich. (3257/15.12.2025)