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Sozialverband für mehr Transparenz bei Preisbildung von Arzneien

Gegen geheime Preisabsprachen bei Medikamenten wendet sich der Sozialverband Deutschland. Zugleich begrüßt er die Pläne der Bundesregierung, den Pharmastandort Deutschland zu stärken.

Die Bundesregierung will den Standort Deutschland für Pharma-Forschung und Medikamentenproduktion attraktiver machen. Allerdings dringt der Sozialverband Deutschland (SoVD) darauf, im Interesse der Versicherten und mit Blick auf die begrenzten Mittel der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mehr Transparenz bei der Preisbildung von Medikamenten durchzusetzen.

Die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag), eine bedarfsgerechte Arzneimittelversorgung dürfe sich nicht an marktwirtschaftlichen Zielen und unternehmerischer Gewinnmaximierung orientieren. “Stattdessen müssen Nutzen, Qualität und Bezahlbarkeit im Vordergrund stehen.” Mehr Transparenz verbessere die Qualität und ermögliche eine angemessene Arzneimittelpreisgestaltung.

Das Bundeskabinett hatte in der vergangenen Woche einen Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verabschiedet, nach dem Prüfungen und Zulassungsverfahren von Arzneimitteln beschleunigt und vereinfacht werden. Die Pläne sehen zudem eine Möglichkeit für Pharmafirmen vor, “vertrauliche Erstattungsbeträge” bei neuen Arzneimitteln zu vereinbaren.

Reformen, die geheime Preisabsprachen förderten, seien abzulehnen, so der SoVD, der in dem Entwurf jedoch auch “gute Ansätze” sieht. “Den Standort Deutschland für die Produktion von Arzneimitteln zu stärken und damit die Abhängigkeit von internationalen, teilweise unzuverlässigen Produktionen zu verringern, ist der richtige Ansatz”, betonte Engelmeier.