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Sozialverband fordert mehr Unterstützung für Frauenhäuser

Der Sozialverband Deutschland hat die rot-grüne Landesregierung in Niedersachsen aufgefordert, mehr für die Frauenhäuser im Land zu tun. Die momentane Lage sei problematisch, sagte die Expertin für Frauen- und Familienpolitik, Annette Krämer, für den Landesverband Niedersachsen am Dienstag in Hannover: „Die Finanzierung ist bis heute nicht einheitlich geregelt, es gibt immer noch zu wenig Plätze und um die Barrierefreiheit ist es ganz schlecht bestellt.“

Es sei ein Skandal, dass in fünf Landkreisen in Niedersachsen – unter anderem in Osterholz bei Bremen und Holzminden – kein einziges Frauenhaus existiere. „Wir brauchen in Niedersachsen eine zentrale Stelle, die sich um die Koordinierung von Beratungs- und Unterstützungsleistungen kümmert“, sagte Krämer als Mitglied des Verbandsrates. Die Landesregierung plane zwar den Wiederaufbau einer entsprechenden Koordinierungsstelle. „Wann das passiert, ist aber noch völlig unklar:“

Krämer wies darauf hin, dass die Gewalt in Partnerschaften weiter steige – nach den aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamtes um mehr als sechs Prozent. In erster Linie seien Frauen betroffen. Die Expertin erinnerte daran, dass die rot-grüne Landesregierung in Niedersachsen die Verbesserung der Hilfen bei den Frauenhäusern in den Koalitionsvertrag aufgenommen habe. Bisher sei aber kaum etwas passiert. „Hinter den Zahlen stehen Menschen, die dringend Hilfe brauchen“, betonte Krämer. Auf Bundesebene sei ein Gewalthilfegesetz nötig.