Das Zahlen mit Münzen und Scheinen bleibt in Deutschland beliebt. Das soll auch in Zukunft möglich sein, fordert eine Initiative aus Verbänden und Deutscher Bundesbank.
Bargeld soll als Zahlungsmittel erhalten bleiben. Das haben der Sozialverband Deutschland, der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband, die Deutsche Bundesbank und weitere Verbände gefordert. In einem Thesenpapier, das der Mediengruppe Funke (Donnerstag) exklusiv vorliegt, heißt es: Bargeld ermögliche Menschen, die aufgrund ihrer finanziellen Situation nur eingeschränkten oder gar keinen Zugang zu unbaren Zahlungsmitteln haben, die Teilhabe am Zahlungsverkehr und Wirtschaftsleben.
Nach Einschätzung der Vorstandsvorsitzenden des Sozialverbands, Michaela Engelmeier, sei Bargeld auch für den sozialen Zusammenhalt wichtig: “Bei nicht-kommerziellen Angebote wie Flohmärkten, Sozialkaufhäusern oder Kuchenverkäufen bleibt Bargeld das bevorzugte Zahlungsmittel, da es unkompliziert und kostenfrei eingesetzt werden kann. Außerdem sind Bargeldspenden für obdachlose Menschen überlebensnotwendig.”
Auch, so Engelmeier weiter, mache der Einsatz von Münzen und Scheinen unabhängig von technischen Systemen sowie von Zahlungsanbietern und Bonitätsprüfungen bei der Schufa und gebe einen guten Überblick über Ausgaben. Kinder, heißt es in dem Thesenpapier, können zudem leicht den Umgang mit Geld erlernen.
Nach Informationen der Deutschen Bundesbank wurden im vergangenen Jahr gut die Hälfte aller Transaktionen in Deutschland mit Banknoten und Münzen gezahlt. Gleichzeitig stieg die Verbreitung von bargeldlosen Bezahlverfahren weiter. Gegenüber der letzten Erhebung aus 2021 sank der Anteil der Barzahlungen von 58 Prozent auf 51 Prozent, so die Deutsche Bundesbank.