“Dieser Haushalt lässt sich nicht schönreden”: Wohlfahrtsverbände sehen nach Streichliste des Senats das soziale Berlin in Gefahr.
Die Wohlfahrtsverbände sehen ihre Arbeit durch die am Dienstag veröffentlichte Streichliste des Berliner Senats bedroht. “Dieser Haushalt lässt sich nicht schönreden. Diese Kürzungspläne sind für unsere sozialen Einrichtungen, Projekte und Initiativen, auch in den Bereichen Gesundheit, Jugend und Bildung, und damit für die gesamte soziale und gesundheitliche Infrastruktur Berlins eine ganz konkrete Bedrohung”, sagte stellvertretend auch für andere Sozialverbände Diakonie-Vorständin Andrea Asch.
Es würden Millionen in der freien Jugendarbeit und bei Zuschüssen an soziale Einrichtungen gekürzt, so Asch weiter. Förderungen für Schwangerenkonfliktberatungsstellen fielen ebenso weg wie für Familien- und Berufsbildungsmaßnahmen. “Investitionen in Krankenhäuser werden gestrichen, innovative und lang etablierte Projekte wie die Drugchecking-Stationen, die Ambulanz am Zoo und die Krankenwohnungen für Wohnungslose verlieren Zuschüsse trotz erheblich steigender Bedarfe.”
Darüber hinaus, so Asch, hänge über allen sozialen Trägern das “Damoklesschwert der Tarifsteigerungen”: “50 Millionen, die wenigstens einen Teil der Kostensteigerungen kompensieren würden, sind nicht freigegeben. Mit der Information müssen viele soziale Träger schon jetzt Arbeitszeiten reduzieren und damit die Kürzungen von Angeboten vorbereiten.”