Niedersachsens Sozialminister Andreas Philippi (SPD) hat für eine gleichmäßige Aufteilung der Sorgearbeit geworben. Ob Kinderbetreuung, Haushalt oder die Unterstützung älterer Familienmitglieder, fast immer seien es die Frauen, die diese Aufgaben oft unentgeltlich und neben der eigenen Erwerbsarbeit übernähmen, sagte Philippi zum „Equal Care Day“ am Donnerstag in Hannover. „So geht es nicht weiter.“
Einer Untersuchung des Statistischen Bundesamtes zufolge hätten Frauen allein im Jahr 2022 über 40 Prozent mehr unbezahlte Familienarbeit als Männer geleistet, betonte der Minister. „Das ist nicht nur physisch und psychisch belastend, oft sind damit auch ökonomische Nachteile verbunden.“ Viele Frauen arbeiteten Teilzeit, um alle Lasten schultern zu können, dadurch erhielten sie ein geringeres Gehalt und in der Folge auch eine geringere Rente. „Für viele Frauen ist damit der Weg in die Altersarmut vorgezeichnet.“
Nötig sei eine Aufteilung der Fürsorgeaufgaben, die zum Beispiel eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermögliche, sagte Philippi. „Angesichts des aktuellen Fach- und Arbeitskräftemangels ist dies nicht nur persönlich gerecht, sondern auch ökonomisch sinnvoll. Wir brauchen das Potenzial von Frauen.“ Gleicher Lohn für gleiche Arbeit sei dabei ein zentraler Baustein. „Es wäre außerdem ein gutes Signal, wenn es die Bundesregierung steuerlich attraktiver machen würde, dass Frauen gleichberechtigt arbeiten.“