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Sozialexperte Wegner fordert Solidarität statt Populismus

Hannover – Angesichts des erstarkenden Populismus hält der evangelische Sozialexperte Gerhard Wegner eine breite gesellschaftliche Solidarität für nötig. Er vermisse eine politische Strategie, um Menschen wieder einzubeziehen, die sich abgehängt fühlten, sagte der Leiter des Sozialwissenschaftlichen Institutes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Populisten versuchten, Gruppen am Rande der Gesellschaft gegeneinander auszuspielen, sagte Wegner. „Nötig ist eine Willkommenskultur nicht nur für Flüchtlinge, sondern auch für Hartz-IV-Empfänger.“
Der Theologieprofessor warb dafür, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen, wenn Menschen etwa Angst vor Flüchtlingen äußerten. „Bleibt dran, widersprecht, wo es hasserfüllt und giftig wird, aber bleibt mit den Menschen im Gespräch.“ Die Pastorinnen und Pastoren in den Kirchengemeinden haben Wegner zufolge oft die nötige Nähe, um mit den Menschen auch über ihre Ängste sprechen zu können.
Auch AfD-Mitglieder und -Sympathisanten können nach Ansicht des evangelischen Sozialexperten in den Kirchenvorständen der evangelischen Kirche vertreten sein: „Wir dürfen keine Gesinnungsschnüffelei einziehen lassen.“ „Wir müssen allerdings sehr deutlich machen, welche Parolen nicht gehen“, sagte Wegner. Parolen aus der Nazi-Ecke, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Hass-Parolen hätten in den Kirchen keinen Platz. epd