Der öffentliche Wohnungsbau in Nordrhein-Westfalen hat im vergangenen Jahr einen deutlichen Zuwachs verzeichnet. Mit einem Gesamtergebnis von rund 2,1 Milliarden Euro seien 11.854 Wohnungen im öffentlichen Wohnungsbau gefördert worden, sagte NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) am Donnerstag in Düsseldorf. Gegenüber dem Förderjahr 2022 sei das ein Anstieg von 49,7 Prozent beim mietpreis- und belegungsgebundenen Wohnraum. Zuletzt seien im Jahr 2010 mehr Wohnungen (14.576) im sozialen Wohnungsbau in NRW gefördert worden.
In 2023 habe der Neubau von öffentlich geförderten Mietwohnungen um 68 Prozent auf 6.726 Wohnungen zugenommen, bei den Eigentumsmaßnahmen habe es eine Zunahme von über 162 Prozent auf 1.557 Einheiten gegeben, betonte die Ministerin. Bei der Modernisierungsförderung im Bestand sei hingegen im Zusammenhang mit der Diskussion um das Heizungsgesetz ein Rückgang zu verzeichnen. So sank die Zahl der Wohneinheiten in der Modernisierungsförderung um 4,3 Prozent auf 2.641 Wohnungen. „In der Modernisierungsförderung verzeichnen wir eine bundespolitische Heizungsgesetz-Delle“, räumte Scharrenbach ein.
Die NRW-Landesregierung habe mit seiner Förderung dafür gesorgt, dass in einem „stark im Sturm stehenden Immobilienmarkt“ Wohnungsneubauvorhaben umgesetzt werden konnten. So wurden für den Neubau von öffentlich geförderten Mietwohnungen über die landeseigene NRW.Bank rund 1,48 Milliarden Euro bewilligt, wie das Vorstandsmitglied der Förderbank, Claudia Hillenherms, sagte.
Mit dem Förderergebnis 2023 kamen nach Angaben des Ministeriums pro Tag im Durchschnitt etwa 33 mietpreisgebundene Wohnungen neu in den Bestand. Zugleich habe sich der Rückgang des preisgebundenen Mietwohnungsbestands in NRW „deutlich abgeschwächt“. Während der Bestand an Sozialwohnungen zwischen 2005 und 2015 in jedem Jahr durchschnittlich um rund 3,8 Prozent abnahm, flachte sich der Rückgang danach ab und lag 2022 noch bei 1,8 Prozent.
In einzelnen Städten mit hohen Bedarfen konnte der Rückgang den Angaben zufolge sogar umgekehrt werden. So seien in den Städten Bonn, Münster und Paderborn die Bestände preisgebundener Mietwohnungen im Jahr 2022 leicht gewachsen.