DORTMUND – Sozialarbeiter, Altenpfleger und Erzieher begegnen bei ihrer Arbeit nach Erfahrung der Freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen zunehmend rechtspopulistischen Einstellungen.
Viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seien verunsichert, wie sie reagieren sollten, sagte Oliver Baiocco von der Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege aus Anlass einer Tagung in Dortmund. Vorwürfe wie „Du bist ein Nazi“ seien nicht hilfreich.
Parteien wie die AfD griffen soziale Probleme wie Armut und Arbeitslosigkeit auf, die die Wohlfahrtsorganisationen seit Jahren beschäftigten, so Baiocco. Anstatt aber nach den tatsächlichen Ursachen zu suchen, gäben Rechtspopulisten auf wichtige soziale Fragen rassistische Antworten. So werde der Mangel an bezahlbaren Wohnungen nicht mit dem Rückgang des sozialen Wohnungsbaus erklärt, sondern gesagt: „Geflüchtete Menschen nehmen uns die Wohnungen weg.“
Dagegen müssten die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege wie der Paritätische Wohlfahrtsverband, AWO, Diakonie und Caritas klar Position beziehen, forderte Baiocco. „Die Freie Wohlfahrtspflege ist auch eine Wertegemeinschaft“, sagte er und verwies auf die christlich-humanistischen und aus der Arbeiterbewegung stammenden Prinzipien von Solidarität, Gleichheit und Demokratie. „Die Verbände dürfen keine Angst vor der Positionierung haben und müssen dabei auch ihre Mitarbeiter unterstützen.“ epd
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