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Sozialarbeiterin aus Brasilien erhält Auszeichnung in Frankreich

Rund fünf Jahre nach der Dammbruch-Katastrophe im brasilianischen Brumadinho hat eine Sozialarbeiterin aus dem südamerikanischen Land den französischen Menschenrechtspreis erhalten. Marina Oliveira habe es sich unter Lebensgefahr zur Aufgabe gemacht, vor weiteren Verbrechen durch rücksichtslose Bergbaukonzerne zu warnen, teilte Adveniat am Donnerstag unmittelbar vor der Preisverleihung in Paris mit. Im vergangenen Jahr habe sie sich deswegen ins Exil nach Frankreich begeben müssen. Das Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland unterstützt die Arbeit von Oliveira und ihrem Team seit Jahren.

Mit dem 1988 erstmals verliehenen “Prix des droits de l’Homme de la Republique francaise ‘Liberte – Egalite – Fraternite'” gehe auch ein diplomatischer Schutz einher, der Oliveira ihr Engagement angesichts der massiven Einschüchterungsversuche und Bedrohungen erleichtere, so Adveniat weiter. Mit Oliveira wurden weitere Menschenrechtler geehrt. Der Preis ist mit insgesamt 70.000 Euro dotiert.

Anfang 2019 war der Staudamm des Abraumbeckens einer Eisenerzmine des Bergbaukonzerns Vale in der Nähe der brasilianischen Stadt Brumadinho gebrochen. Die dadurch ausgelöste Schlammlawine begrub Mitarbeiter von Vale, Touristen und Einwohner der Kleinstadt unter sich. 272 Menschen starben. Der TÜV Süd hatte das Abraumbecken Monate zuvor untersucht und den Betrieb genehmigt.

Oliveira, ihr Team und das Erzbistum Belo Horizonte stünden den Betroffenen bei, so Adveniat. Die von ihnen gegründete Bewegung übe bis heute Druck auf Vale aus. Der Konzern weigere sich, angemessene Entschädigungen zu leisten. Von den Behörden würden die Menschen in der Region allein gelassen.