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Somalia-Hilfe nur zu einem Sechstel finanziert

Im Land am Horn von Afrika herrscht eine der großen vergessenen Krisen weltweit. Aktuell bleiben Hilfszahlungen der internationalen Gemeinschaft auffallend hinter dem Bedarf zurück.

Die humanitäre Hilfe für den Krisenstaat Somalia ist im laufenden Jahr erst zu einem Sechstel finanziert. Wie das UN-Koordinierungsbüros für humanitäre Hilfe in New York am Montag mitteilte, ist der Bedarf für 2025 auf umgerechnet eine Milliarde Euro kalkuliert; bis Ende Juli wurden knapp 200 Millionen Euro bereitgestellt.

Das Land am Horn von Afrika gilt als einer der fragilsten Staaten weltweit. Haupttreiber der komplexen Krisen sind politische Instabilität, bewaffnete Konflikte zwischen Regierungstruppen und islamistischen Milizen und die Auswirkungen des Klimawandels mit Dürren und Überschwemmungen. Nach UN-Angaben sind fast 4 Millionen Menschen vertrieben, etwa 4,4 Millionen leben in einer kritischen Ernährungssituation.

Im vergangenen Jahr wurde der von den Vereinten Nationen angemeldete Hilfebedarf zu 56 Prozent gedeckt, 2023 zu 47 Prozent. 2022 lag die Quote bei 92 Prozent, im Jahr davor bei 79 Prozent. Hauptgeber im laufenden Jahr sind Großbritannien, gefolgt von der EU, den USA und privaten Spendern; an fünfter Stelle liegt mit rund 18,3 Millionen Euro Deutschland.