In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Menschen ohne Wohnung im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Laut Staatskanzlei und Sozialministerium hat das vor allem einen Grund.
Das Land Nordrhein-Westfalen verzeichnet einen Negativrekord an wohnungslosen Menschen. Laut Wohnungslosenstatistik 2023 lebten zum Stichtag 30. Juni über 108.000 Menschen ohne reguläre Wohnung im Land, wie die Staatskanzlei am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr sei ihre Zahl mit 30.000 Menschen um über ein Drittel gestiegen. Ein Grund dafür seien vor allem anhaltende Fluchtbewegungen. Etwa ein Viertel der erfassten Wohnungslosen seien Kinder und Jugendliche.
Der Großteil der wohnungslosen Menschen lebt nicht auf der Straße. So waren laut Staatskanzlei im vergangenen Jahr 98,7 Prozent der Wohnungslosen untergebracht in Notunterkünften, von Kommunen angemieteten Wohnungen oder bei Bekannten. “Das liegt vor allem daran, dass viele geflüchtete Menschen zunächst in kommunalen Einrichtungen unterkommen”, erklärte Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU). Anerkannte Geflüchtete machten einen Großteil (62,8 Prozent) der Wohnungslosen in NRW aus.