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Slowaken spenden Millionen für Munition an Ukraine

Unter dem Motto “Keine weitere Kugel” hat die Slowakei die Rüstungshilfe für das Nachbarland Ukraine gestrichen. Viele Slowaken wollen das offenbar nicht hinnehmen – und spenden für Kriegsmunition.

Slowakische Medien berichten, dass viele Slowaken privat mehr als vier Millionen Euro für den Kauf von Kriegsmaterial für die Ukraine gespendet haben
Slowakische Medien berichten, dass viele Slowaken privat mehr als vier Millionen Euro für den Kauf von Kriegsmaterial für die Ukraine gespendet habenImago / Zoonar

In der Slowakei haben Privatleute mehr als vier Millionen Euro für den Kauf von Kriegsmaterial für die Ukraine gespendet. Die Aktion “Munition für die Ukraine”, an der sich 70.000 Slowaken beteiligten, wurde ins Leben gerufen, nachdem die Regierung von Ministerpräsident Robert Fico die staatliche Militärhilfe für das Nachbarland gestrichen hatte. Das berichteten slowakische Medien.

Die Spendenaktion lief laut staatlichem Rundfunk STVR bereits im Frühjahr. Jetzt seien mit den eingenommenen Spenden 122 Tonnen Artilleriemunition für die ukrainische Armee gekauft worden. Die Ladung sei mit sechs Lastwagen über die gemeinsame Grenze gebracht worden, hieß es. Demnächst wollten die Organisatoren weitere Spendengelder für Krankenwagen und Störsender sammeln.

Fico-Regierung “irritiert” über Opposition

Die Fico-Regierung reagierte laut Tageszeitung Dennik N. “irritiert” auf die Aktion. Seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr suchte der Regierungschef wiederholt die Nähe Moskaus; die Opposition nannte sein Vorgehen “inakzeptabel”. Während Fico diese Woche einen EU-Beitritt der Ukraine befürwortete, lehnte er eine NATO-Mitgliedschaft für das Nachbarland ab.