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Sieben Bewerbungen aus Thüringen für Immaterielles Kulturerbe

Insgesamt sieben Bewerbungen aus Thüringen sind zur Aufnahme in das Landes- und Bundesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes eingegangen. Wie das Thüringer Kulturministerium am Mittwoch in Erfurt mitteilte, sollen die eingereichten Vorschläge bis 2027 von einer unabhängigen Fachjury auf Landesebene geprüft werden. Zu den Bewerbungen zählen unter anderem das Graveur- und Medailleur-Handwerk, das Singen des Rennsteigliedes sowie der ostdeutsche Karneval.

Thüringens Kulturminister Christian Tischner (CDU) erklärte, der Freistaat verfüge über eine einzigartige und lebendige Kulturlandschaft, die durch engagierte Vereine und zahlreiche Ehrenamtliche geprägt sei. So werde sichergestellt, dass das kulturelle Erbe des Freistaats gepflegt und weitergetragen werde.

Auf Grundlage der Empfehlungen der Fachjury entscheidet das Thüringer Bildungs- und Kulturministerium über die Aufnahme in das Landesverzeichnis sowie über die Nominierungen für das Bundesverzeichnis. Auf Bundesebene bewertet ein Fachkomitee der Deutschen Unesco-Kommission die Vorschläge aller Länder. Die endgültige Entscheidung treffen die Kulturministerkonferenz und der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes umfasst derzeit 168 Einträge, darunter acht aus Thüringen. Das 2022 eingerichtete Landesverzeichnis zählt aktuell 20 Kulturformen. Ziel ist die Bewahrung lebendiger kultureller Traditionen, wie sie das Unesco-Übereinkommen von 2003 vorsieht. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat.