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SH: Offener Brief für gesondertes Landtagsgedenken zum 8. Mai

Verschiedene Organisationen und Menschen in Schleswig-Holstein haben den Kieler Landtag in einem Offenen Brief aufgefordert, eine eigene Veranstaltung zum anstehenden 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs (8. Mai) zu machen. Kritisiert wird in dem Schreiben, dass der Landtag sein Gedenken am 27. Januar (Gedenktag für die NS-Opfer) in der Marineschule Mürwik mit dem Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs verbinden will.

„Wir können auch nicht verstehen, weshalb der Landtag den 80. Jahrestag des 8. Mai 1945 mit dem Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus verknüpft“, heißt es in dem Text. Die Unterzeichner des Offenen Briefes protestierten „gegen die Verkürzung des Gedenkens und die unreflektierte Vermischung beider Gedenktage“.

Es müsse mehr Gelegenheiten politischer Stellungnahme in einer Gegenwart geben, „in der Rechtspopulismus und -extremismus Zulauf und Einfluss verzeichnen können wie noch nie seit 1945 und die Erinnerungskultur zu einem zentralen Feld des Kulturkampfes“ rechtsradikaler Akteurinnen und Akteure geworden sei, heißt es in dem am Wochenende veröffentlichten Schreiben.

Zu den Organisationen und Personen, die den Offenen Brief unterzeichnet haben, gehören unter anderem Vorstand und Beirat des Vereins „Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein“, der Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein, Marc Czichy (Leiter der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch) und Katja Happe (Leiterin der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund).