In Schleswig-Holstein wurden während der Corona-Pandemie von März 2020 bis Dezember 2023 fast 56.800 AOK-Versicherte wegen einer Covid-19-Erkrankung krankgeschrieben. Davon erhielten rund 2,3 Prozent (1.300 AOK-Versicherte) eine Folgebescheinigung wegen Spätfolgen wie Long-Covid, wie die Krankenkasse am Mittwoch mitteilte. Auffällig sei, dass die Betroffenen sehr lange, also über mehrere Wochen, ausfielen. Zudem seien deutlich mehr Frauen betroffen als Männer.
So waren 1,8 Prozent aller berufstätigen Frauen mindestens einmal aufgrund einer der Spätfolgen krankgeschrieben, während dies nur auf ein Prozent aller Männer zutraf. Zudem sind ältere Beschäftigte häufiger von Spätfolgen einer Covid-19-Infektion betroffen. So entfielen mehr als 40 Prozent aller Long-Covid-Fälle auf die Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen.
„Die Spätfolgen einer Corona-Infektion führen zu vergleichsweise langen beruflichen Ausfallzeiten. Es ist in vielen Fällen eine große Herausforderung, den Betroffenen wieder den Weg in den beruflichen Alltag zu ebnen“, sagte Tom Ackermann von der AOK Nordwest.
Bezogen auf die Berufsgruppen kamen Krankschreibungen wegen Corona-Spätfolgen in der Kinderbetreuung mit 2,4 Prozent am häufigsten vor. Bei den akuten Erkrankungen lagen Berufe im Rettungsdienst an der Spitze: Fast die Hälfte der Angehörigen dieser Berufsgruppe (48,8 Prozent) war mindestens einmal wegen einer akuten Covid-19-Infektion krankgeschrieben. Medizinische Fachangestellte folgten mit 48,5 Prozent an zweiter Stelle.