Für Bewohner von Pflegeheimen in Schleswig-Holstein sind die Kosten erneut gestiegen. Die Zuzahlung für das erste Jahr des Aufenthalts beträgt durchschnittlich 2.778 Euro pro Monat, wie der Verband der Ersatzkassen (vdek) am Donnerstag mitteilte. Das seien 275 Euro und damit 11 Prozent mehr als zum Jahresbeginn 2024. Bundesweit liegt die durchschnittliche Eigenbeteiligung bei 2.984 Euro im Monat. Mit der Dauer des Aufenthaltes steigt der Zuschuss der Pflegekasse und die Zuzahlung der Bewohner sinkt entsprechend.
Die Preissteigerung sei in erster Linie auf gestiegene Personalkosten aufgrund von Tariferhöhungen zurückzuführen, hieß es. Damit sei der Effekt des zum 1. Januar 2024 erhöhten Zuschusses durch die Pflegekasse schon wieder verpufft. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung in den Pflegeheimen nahmen im Durchschnitt um knapp acht Prozent und die Investitionskosten um knapp 2,5 Prozent zu. Ohne den Zuschuss der Pflegekasse müssten die Pflegebedürftigen für einen Monat im Heim in Schleswig-Holstein mehr als 3.000 Euro bezahlen.
Ein Ende des Anstiegs sei nicht absehbar, da sich die Kosten für das Pflegepersonal weiter erhöhten. „Gute Pflege kostet Geld“, betonte Claudia Straub von der vdek-Landesvertretung. Sie sieht das Land in der Pflicht, sich an den Investitionskosten zu beteiligen, um die Pflegebedürftigen zu entlasten. Würden die Investitionskosten vollständig übernommen, müssten Heimbewohner monatlich 538 Euro weniger zahlen, erklärte sie. Zudem zahle jeder Pflegebedürftige im Heim aktuell rund 70 Euro pro Monat für die Pflegeausbildung, obwohl die Finanzierung der Ausbildung Ländersache sei.