Ein Bündnis aus Wohlfahrtsverbänden und Gewerkschaften fordert von der schleswig-holsteinischen Landesregierung einen Handlungsplan zum Abbau von Kinderarmut. „Der Kampf gegen Kinderarmut muss endlich Vorrang bekommen“, teilte das Bündnis, zu dem auch der Paritätische, der Sozialverband und der Kinderschutzbund gehören, am Mittwoch in Kiel mit. Für den 14. März plant das Kieler Sozialministerium eine Kinderarmutskonferenz.
Das Bündnis fordert eine kostenfreie und qualitativ hochwertige Bildung von der Kita bis zur Hochschule, Prävention und bessere Gesundheitsförderung sowie eine „echte“ Teilhabe für Kinder, hieß es. Auf Bundesebene sollte Schleswig-Holsteins Landesregierung sich für eine Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz, für eine wirksame Kindergrundsicherung und eine Steuerpolitik einsetzen, bei der „starke Schultern mehr tragen als schwache“.
In Schleswig-Holstein ist den Angaben zufolge jedes fünfte Kind arm oder von Armut bedroht. Jedes sechste Kind lebt von Leistungen der Grundsicherung (SGB II). In Kiel, Lübeck und Neumünster sei sogar jedes 4. Kind von Armut betroffen, hieß es. „Diese Zahlen stehen für schlechte Chancen auf gute Bildung, Beeinträchtigungen der körperlichen und geistigen Entwicklung und soziale Ausgrenzung“, sagte die Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes, Irene Johns.