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Senat zuversichtlich im Streit über S-Bahn unter Roma-Mahnmal

Im Streit über die Weiterführung der Berliner S-Bahnlinie S21 unter dem Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma zeigt sich der Berliner Senat zuversichtlich. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn gehe man davon aus, dass kritische Punkte „hinsichtlich der Zugänglichkeit von Gedenkstätten“ einvernehmlich geklärt werden können, teilte die Senatsverkehrsverwaltung in einer am Mittwoch veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus mit. Dabei verwies sie auf das entsprechende Planfeststellungsverfahren zu dem Bauprojekt.

Weiter hieß es, alle „touristisch nachgefragten Bauwerke sowie Denk- und Mahnmale“ im Berliner Tiergarten würden nach Auskunft der Bahn über die gesamte Bauzeit „bestmöglich zugänglich und nutzbar sein“.

Laut dem für den S-Bahnbau zuständigen Eisenbahn-Bundesamt sind bis Ende vergangener Woche rund 50 Einwendungen und Stellungnahmen gegen die umstrittene Weiterführung der S-Bahnlinie eingegangen. Die Trasse soll den nördlichen und südlichen Berliner S-Bahn-Innenring verbinden und wird dabei auch das Denkmal der im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas im Berliner Tiergarten unterqueren.

Sinti- und Roma-Verbände befürchten eine Beeinträchtigung des 2012 eröffneten Denkmals. Zuletzt hatte es in der vergangenen Woche einen von 138 Personen aus der Kultur- und Erinnerungsarbeit unterzeichneten Protestbrief an das Bundesamt gegeben. Den Protestbrief unterzeichneten unter anderem der Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Uwe Neumärker, und der Filmregisseur Wim Wenders.