Die Besatzung des aus dem niedersächsischen Wendland ins Mittelmeer entsendeten Segelboots „Trotamar III“ hat nach eigenen Angaben am Montag 20 Menschen aus akuter Seenot gerettet. Diese kommen zumeist aus Eritrea, aber auch aus Ägypten und dem Südsudan, wie eine Sprecherin der Initiative „CompassCollective“ mitteilte. „Die Menschen waren vor vier Tagen in Libyen aufgebrochen.“
Schon bald hätten die Motoren ihres Bootes versagt, sagte die Sprecherin. Ein Frachter habe einen Notruf abgesetzt und das Boot habe über Nacht in dessen Windschatten gelegen. Als das Wetter rauer wurde, habe die Crew der Trotamar III die 20 Seebrüchigen an Bord genommen. Zudem habe sie die Seeschifffahrtsbehörden informiert und gebeten, Hilfe zu schicken. Besatzung und Gerettete warteten auf die Zuweisung eines „Sicheren Hafens“. Angesichts der „fragilen Lage“ auf dem Schiff könne dies nur Lampedusa sein.
Die 13 Meter lange Segelyacht Trotamar III ist den Angaben zufolge seit August im dritten Einsatz zwischen Lampedusa und Tunesien. Die Initiative „CompassCollective“ suche die Region nach Seenotfällen ab und rette im Ernstfall auch selber. Die Initiative hat sich ihrer Sprecherin zufolge im Wendland gegründet. In der Region hätten sich Menschen 40 Jahre lang gegen Atomanlagen engagiert. Mit einem ähnlichen zivilgesellschaftlichen Engagement wolle sich das „CompassCollective“ solidarisch mit den Flüchtlingen im Mittelmeer zeigen.