Eine Installation der Initiative Seebrücke in Osnabrück mit „Nachdenksprüchen“ auf Tüchern zum Thema Flucht und Migration ist nach Angaben der Organisatoren in der Nacht zu Dienstag gewaltsam zerstört worden. Die Seebrücke sei „entsetzt darüber, dass das gesellschaftliche Klima offensichtlich so sehr vergiftet ist, dass schon ein öffentliches Nachdenken über humanitäre Grundwerte als Provokation empfunden werden kann“, sagte Sprecher Michael Bünte.
Auf den am Sonntag im Osnabrücker Katharinenviertel um Bäume gebundenen sechs Tüchern stand unter anderem „Humanität kennt keine Grenzen“, „Flüchtlinge sind auch nur Menschen“ und „Menschen statt Grenzen schützen!“. Die Seebrücke habe mit ihrer „Nachdenk-Aktion“ einen solidarischen Blick auf die Geflüchteten ermöglichen und „statt billiger Stimmungsmache auf Kosten der Verletzlichsten an die menschlichen Werte erinnern“ wollen”, hieß es.
Seebrücke ist eine dezentral organisierte, zivilgesellschaftliche Gruppierung. Sie entstand 2018 und richtet sich gegen die europäische Einwanderungspolitik sowie insbesondere gegen die Kriminalisierung von Seenotrettung im Mittelmeer.