Der Umgang mit der Natur und die Rechte von Tieren sind seit Freitagabend Thema des sechsten Kirchentages „Mensch-Tier-Schöpfung“ in Dortmund. In Vorträgen, Workshops, Diskussionen, Ausstellungen und Konzerten geht es bis Sonntag unter dem Motto „Vernetzte Welt – verletzte Welt“ um Artenvielfalt und den Menschen als Teil von Natur und Ökosystemen.
„Wir wollen uns noch einmal bewusst machen, welche Haltung wir und die Menschheit entwickeln müssen, welches Handeln damit verbunden ist, damit nicht nur wir, sondern eine große, reiche Vielfalt an Wesen, von denen wir abhängig sind, gut leben können“, sagte der Pfarrer der evangelischen Lydia-Kirchengemeinde in Dortmund, Friedrich Laker, laut Redetext zur Eröffnung.
Den Hauptvortrag sollte am Freitagabend der Evolutionsbiologe und Zoologe Matthias Glaubrecht aus Hamburg halten. Der Wissenschaftler wurde durch sein Buch „Das Ende der Evolution“ bekannt, das auf die voranschreitende Zerstörung der Lebensarten durch den Menschen blickt.
Am Samstag geht es um die Frage, wie sich die großen Religionsgemeinschaften verändern und den Menschen nicht mehr als Krone der Schöpfung, sondern als von anderen Lebewesen abhängiges Geschöpf unter vielen sehen. Weitere Themen sind der Verlust der Lebensvielfalt und konkret etwa die Frage, welche Bedeutung Wölfe für die Biodiversität haben. In einem Gottesdienst am Sonntag sollen Menschen und Tiere gesegnet werden.
Die Dortmunder Lydia-Kirchengemeinde organisiert den „kleinen Kirchentag“ zum Thema Umwelt und Tierschutz alle zwei Jahre gemeinsam mit dem bundesweiten Verein „Aktion Kirche und Tiere“.