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Sea Eye: Libysche Küstenwache behindert Rettungseinsatz

Die Regensburger Seenot-Rettungsorganisation Sea-Eye hat am Mittwoch von einem dramatischen Einsatz im Mittelmeer berichtet. Am Sonntagabend sei die “Sea-Eye 4” mit 48 Überlebenden und vier Toten an Bord im Hafen von Vibo Valentia in Kalabrien eingelaufen. Die Rettung sei “von der sogenannten libyschen Küstenwache” gestört worden.

Die Libyer hätten ein Schlauchboot in Seenot mit 50 Personen so sehr bedrängt, dass Panik ausgebrochen sei. Mehrere Menschen seien ins Wasser gestürzt. Vier Personen hätten nur noch tot aus dem Schlauchboot geborgen werden können. Die libysche Küstenwache habe “extrem aggressiv” agiert und die “Sea-Eye 4” unter Androhung von Gewalt aufgefordert, den Schauplatz in internationalen Gewässern zu verlassen. Wäre das Rettungsschiff nicht vor Ort geblieben, wären noch mehr Menschen gestorben, hieß es aus Regensburg.

Die italienischen Behörden hätten der Organisation eine Geldstrafe von 3.000 Euro auferlegt, weil sie die libyschen Anweisungen nicht befolgt hätten. Gegen dieses rechtlich nicht haltbare Vorgehen werde “Sea Eye” klagen.