Artikel teilen:

Schwere Vorwürfe gegen russische Wagner-Miliz und malische Armee

Menschenrechtsaktivisten beschuldigen die Armee in Mali, gemeinsam mit russischen Söldnern zahlreiche Zivilisten getötet zu haben. Auch die Vereinten Nationen melden sich in der Angelegenheit zu Wort.

Die malische Armee soll gemeinsam mit Kämpfern der russischen Wagner-Gruppe seit Dezember Dutzende Zivilisten getötet haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag veröffentlichte Analyse der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch.

Demnach wurden etwa bei einem Drohnenangriff auf eine Hochzeitsfeier in Konokassi in der Region Segou Mitte Februar mindestens fünf Menschen getötet. Ende Januar starben in Welingara, einem Ort in der Region Nara, mindestens 25 Menschen. UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk forderte eine unabhängige Untersuchung, um die Verantwortlichen ausfindig zu machen und vor Gericht zu stellen.

In Mali verüben seit Jahren mehrere islamistische Gruppierungen Angriffe auf Dörfer und versuchen, diese unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Streitkräfte des Krisenlandes reagieren mit sogenannten Anti-Terror-Missionen. Nach Angaben von Menschenrechtlern werden dabei allerdings ganze Dörfer unter den Generalverdacht gestellt, mit Terroristen zu kooperieren. Gerichtsverfahren gibt es nicht.