Die Emission von Schadgasen aus Mastschweineställen lässt sich bereits mit einfachen baulichen Maßnahmen deutlich reduzieren. Das ist ein Zwischenergebnis des Verbundprojekts „EmissionsMinderung Nutztierhaltung“ (EmiMin), teilte die Universität Hohenheim am Montag in Stuttgart mit. Durch die Kühlung der Gülle auf unter 15 Grad Celsius oder eine Verkleinerung des Güllekanals gehe die Emission von Schadgasen, insbesondere von Ammoniak, nachweislich zurück. Zudem hätten Praxisvergleiche gezeigt, dass sich dadurch auch das Stallklima verbessere.
Vor allem geschlossene, wärmegedämmte Mastschweineställe mit Vollspaltenböden hätten ein höheres Emissionspotenzial für Ammoniak, hieß es weiter. Dort werde die Gülle meist die ganze Mast über unterhalb des Spaltenbodens gelagert. Diese große Oberfläche zusammen mit der langen Lagerdauer und der großen Lagermenge sowie den vergleichsweise hohen Temperaturen im Stall begünstigten die Emission von Ammoniak.
Die Forscher setzen vor allem auf Umbaulösungen für bestehende Ställe, etwa die Nachrüstung einer Güllekühlung. Ihre Vergleichsmessungen ergaben für Ammoniak ein Minderungspotenzial zwischen 10 und 60 Prozent, abhängig von der Jahreszeit und der Mastphase.
Das auf fünf Jahre ausgelegte Verbundprojekt „EmiMin“ startete am 1. Juli 2018. Weitere Verbundpartner sind das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die Universität Bonn, das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie und das Informationszentrum Lebenswissenschaften in Köln. Das Vorhaben wird vom Bund mit insgesamt rund neun Millionen Euro gefördert, davon gut zwei Millionen für die Universität Hohenheim. (2219/18.09.2023)