Artikel teilen

Schulze lobt Tschad für Aufnahme von Menschen aus dem Sudan

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) lobt den Tschad für dessen Aufnahme Geflüchteter aus dem Kriegsland Sudan. An jedem Tag kämen Hunderte Menschen über die Grenze, vor allem Frauen und Kinder, sagte Schulze am Donnerstag am Rande eines Besuchs im Tschad dem Deutschlandfunk. Diese bauten sich zunächst aus Planen und Ästen einfache Unterkünfte, in denen sie schlafen können.

Trotz der Hilfe der Vereinten Nationen und von Hilfsorganisationen „reicht alles nicht“, sagte Schulze, die von einer „ganz, ganz furchtbaren Situation“ sprach. In dieser Lage sei der Tschad als armes Land „wirklich solidarisch“. Es könne demütig machen, wenn man sehe, dass ein Ort mit 40.000 Einwohnern mehr als 200.000 Flüchtlinge aufgenommen hat.

Deutschland wolle mithelfen, dass die Geflüchteten eine Perspektive bekommen. „Ein großer Teil der Menschen wird im Tschad bleiben müssen, weil sie in ihre Heimatregion nicht zurückkönnen“, sagte Schulze. Die tschadische Regierung habe sich vorgenommen, für 500.000 Menschen je einen Hektar Land zur Verfügung zu stellen, damit sich die Menschen selbst versorgen können. Dabei unterstütze Deutschland auch finanziell.

Die Zahl der Vertriebenen durch den Krieg im Sudan ist den Vereinten Nationen zufolge auf mehr als 14 Millionen gestiegen. Davon seien 11 Millionen innerhalb des Landes auf der Flucht. 3,1 Millionen Menschen suchten außerhalb des Sudans Schutz.

In dem afrikanischen Land herrscht Krieg, seit der Machtkampf zwischen der Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) im April 2023 eskaliert ist. Zehntausende Menschen sind seither getötet worden, etwa 25 Millionen Menschen brauchen Hilfe zum Überleben. Beiden Konfliktparteien werden Kriegsverbrechen vorgeworfen. Sie verhindern humanitäre Hilfe.