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Schulze: Bauern im Land weiterhin unter Druck

Landwirtschaftsbetriebe in Sachsen-Anhalt kämpfen weiterhin mit einem hohen Kostendruck. Das ist eines der Ergebnisse des Agrarberichts 2021/22 für Sachsen-Anhalt, den Landwirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) am Dienstag in Magdeburg vorgestellt hat. Demnach hätten landwirtschaftliche Betriebe ihre Ergebnisse verbessern können, aber insbesondere die Kosten für Dünger, Futtermittel und Treibstoffe sowie steigende rechtliche Anforderungen setzten die Landwirte weiter unter Druck.

Zahlreiche Milchviehbetriebe hätten seit dem Auslaufen der Milchquote 2015 ihre Betriebe aufgegeben. So habe es 2007 noch über 650 Milchviehbetriebe gegeben, 2023 seien es weniger als 500 gewesen. Die Zahl der im Land gehaltenen Schweine sei zudem erstmals seit zehn Jahren unter eine Million Tiere gefallen, sagte Schulze.

Auch die Bestände von Schafen und Rindern gehen den Angaben zufolge weiter zurück. So seien 2013 in Sachsen-Anhalt noch rund 74.000 Schafe gehalten worden, aktuell seien es etwa 59.700. Die Zahl der Rinder habe sich innerhalb weniger Jahre von rund 350.000 auf etwa 270.000 verringert.

Die Bauernproteste am Montag in Berlin nannte der Minister „beeindruckend“. Er erwarte vom Bund, dass dieser sich den Problemen der Landwirtschaft durch eigene Maßnahmen annehme. Sachsen-Anhalt habe bereits erste Schritte unternommen, beispielsweise Praktikumsgutscheine für grüne Berufe, die in diesem Jahr starten sollen. Junge Leute ab 15 Jahren sollen dabei 120 Euro pro Woche erhalten, wenn sie in den Ferien in einem landwirtschaftlichen Betrieb mitarbeiten.