Auch in Sachsen-Anhalt rufen Jugend- und Friedensorganisationen für Freitag zur Teilnahme am Protesttag gegen die Wehrdienst-Pläne der Bundesregierung auf. Von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland wurde kritisiert, dass in der Debatte bisher zu wenig die Betroffenen selbst berücksichtigt werden. „Als Kirche muss es unsere Aufgabe sein, die kritische Meinungsbildung junger Menschen zu unterstützen und ihnen Räume für offene Diskussionen zu bieten“, sagte der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Jens Lattke, in Magdeburg.
Protestaktionen und Demonstrationen gegen die Wehrpflicht sollen am Freitag auch in Dessau-Roßlau, Halberstadt, Halle (Saale), Magdeburg und Lutherstadt Wittenberg stattfinden.
Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche Deutschlands, der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer, versicherte, dass die Kirche beim Thema Wehrdienst zur Beratung der jungen Menschen und ihrer Familien zur Verfügung steht.
Währenddessen teilte das Bildungsministerium in Magdeburg mit, dass „der Wunsch von Schülerinnen und Schülern nach demokratischer Meinungsäußerung“ begrüßenswert sei. Allerdings sollte dies nach Unterrichtsende erfolgen. Andernfalls würde es als „unentschuldigtes Fehlen“ und Verstoß gegen die Schulpflicht gewertet werden.