Schon bei den Eltern müsse die Hilfe anfangen, meint NRW-Schulministerin Dorothee Feller. Zum neuen Schuljahr stehen die Bundesländer mit der Integration erneut vor einer Mammutaufgabe.
Zum Start des Schuljahres in mehreren Bundesländern verweist NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) auf eine “Riesenherausforderung” in Sachen Integration. Die Kompetenzeinbußen insbesondere bei Kindern mit Zuwanderungshintergrund seien auch der Kultusministerkonferenz bei Tests aufgefallen. “Primär dort, wo kein oder kaum Deutsch in der Familie gesprochen wird”, sagte Feller der “Welt” (Sonntag).
Man bemühe sich deswegen, die Eltern miteinzubeziehen. “Ich kenne Schulen mit hohem Migrantenanteil, in denen höchstens zwei Eltern den Elternabend besuchen oder die Kinder allein zur Einschulung der fünften Klasse erscheinen”, so die Ministerin. Im Rahmen eines Startchancen-Programms werde das Land vorbildliche Initiativen zur Elternmitwirkung unterstützen. “In manchen Schulen laden Elternbegleiter schon jetzt einmal pro Woche Mütter und Väter ein, um sie über den aktuellen Lernstoff zu informieren. Dort bekommen die Eltern Tipps, wie sie – selbst wenn ihre Deutschkenntnisse gering sind – die Kinder beim Lernen fördern können”, so Feller.
In NRW seien im vergangenen Schuljahr mehr als 100.000 neu zugewanderte Schüler in der schulischen Erstförderung gewesen. “Wir haben 5.000 Integrationsstellen, davon 1.700 für die Erstförderung. Was die Sache erschwert: In der Erstförderung sind viele Kinder und Jugendliche, die keine Schriftsprache kennen oder bislang nur ein anderes nichtlateinisches Alphabet erlernt haben”, so die Schulministerin. Es seien aber zusammen mit der Wissenschaft neue Angebote entwickelt worden, mit denen die Schulen unterstützt würden.