Der Schülerrat der Stadt Schwerin kritisiert die mangelnde Ausstattung von weiterführenden Schulen in der Stadt mit kostenlose Menstruationsartikeln. An zahlreichen Schulen gebe es für Schülerinnen weiterhin keinen kostenlosen Zugang zu Hygieneartikeln, teilte der Stadtschülerrat Schwerin am Sonntag mit. Nadja Nowaczyk, Vorstandsmitglied des Stadtschülerrats, nennt den Zustand „inakzeptabel“.
Eine interne Umfrage aus dem März habe demnach jetzt ergeben, dass an nur zwei von elf Schulen entsprechende Produkte bereitgestellt werden. Eine weitere Schule erfülle die Zusage in Teilen. „Die Bereitstellung kostenloser Hygieneartikel ist ein Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit und hilft dabei, Menstruation zu enttabuisieren und Stigmatisierung entgegenzuwirken“, sagte Nowaczyk.
Im Dezember 2022 hatte die Stadtvertretung auf Initiative der Grünen beschlossen, an allen weiterführenden Schulen in Schwerin kostenlose Menstruationsartikel bereitzustellen. Nach einer einjährigen Testphase an zwei Schulen hätte das Projekt demnach auf alle weiterführenden Schulen, inklusive Berufs- und Förderschulen, ausgeweitet werden sollen, heißt es vom Schülerrat.
Laut Schülerrat berichten Schülerinnen von der Angst, über ihre Periode zu sprechen. Zudem komme es vor, dass sie dem Unterricht fern bleiben, „weil sie sich keine Hygieneartikel leisten können – oder weil das Thema zu Hause aus Scham nicht offen besprochen wird“, erklärt Fidelis Grochau vom Stadtschülerrat.
Der Schülerrat fordert eine Stellungnahme der Stadtvertretung sowie die unverzügliche Umsetzung des Beschlusses.