Artikel teilen:

Scholz: Wir müssen Demokratie vor Extremisten verteidigen

Vor 35 Jahren demonstrierten rund 70.000 Menschen in Leipzig mit den Rufen “Wir sind das Volk”. Am 9. November 1989 fiel dann die Mauer. Mit einem Festakt wird heute in Leipzig an die Friedliche Revolution erinnert.

 Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat anlässlich des 35. Jahrestags der Friedlichen Revolution dazu aufgerufen, die Demokratie gegen Extremisten zu verteidigen. In der am Mittwoch veröffentlichten Ausgabe von “Kanzler kompakt” (Mittwoch) verwies Scholz auf das Motto der Demonstranten in der DDR “Wir sind das Volk”. Ihre Botschaft sei gewesen, “wir gehören zusammen! So verschieden wir sind – uns eint unser Wunsch nach Freiheit, nach Würde und Gerechtigkeit”. Und: “Diese Botschaft werden wir uns von Extremisten nicht entwenden lassen!”, so Scholz.

Zugleich würdigte der Kanzler den Mut der rund 70.000 Demonstranten, die am 9. Oktober 1989 auf die Straße gingen. Sie hätten trotz aller Warnungen und Drohungen der Staatsgewalt protestiert. Sie hätten damit das Ende der DDR eingeleitet und Weltgeschichte geschrieben. Nach wie vor gebe es keine “perfekte Einheit”, meinte Scholz. Es gelte aber zu feiern, das “unglaublich viel” gelungen sei. Am Nachmittag will Scholz beim Festakt im Leipziger Gewandhaus eine Rede zur Demokratie halten.

In Leipzig protestierten am 9. Oktober 1989 rund 70.000 Menschen mit den Rufen “Keine Gewalt” und “Wir sind das Volk”. Auch in anderen Städten gab es Proteste. Vier Wochen später fiel die Mauer.