400.000 Euro Schmerzensgeld stehen im Raum: Ein mutmaßlicher Betroffener sexualisierter Gewalt hat das Bistum Hildesheim verklagt. Nun kommt es zu einer Gerichtsverhandlung.
Vor dem Landgericht Hildesheim beginnt am Freitag der Prozess eines mutmaßlichen Missbrauchsbetroffenen gegen das katholische Bistum Hildesheim. Der ehemalige Messdiener Jens Windel hat die Diözese auf mindestens 400.000 Euro Schmerzensgeld plus Zinsen verklagt. Das Bistum weist seine Forderung bislang zurück und beruft sich darauf, dass die geschilderten Taten verjährt seien. Zuvor hatte es eine außergerichtliche Einigung abgelehnt.
Bundesweit sind derzeit gegen mehrere andere Bistümer ähnliche Klagen anhängig. Im vergangenen Jahr hatte das Landgericht Köln in einem wegweisenden Urteil einem Mann das bislang höchste derartige Schmerzensgeld von 300.000 Euro zugesprochen. Er war in seiner Zeit als Messdiener im Erzbistum Köln missbraucht worden. Das Erzbistum hatte in dem Fall darauf verzichtet, sich auf Verjährung zu berufen.