Der vorläufige wissenschaftliche Bericht bescheinigte Franz-Josef Bode Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen – ein Grund, warum er 2023 als Osnabrücker Bischof zurücktrat. Nun wird das Endergebnis der Untersuchung vorgestellt.
Die Universität Osnabrück wird ihren Abschlussbericht zu sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück am 2. Oktober vorstellen. Dies gab die Hochschule am Dienstag bekannt. Das vor drei Jahren begonnene Forschungsprojekt von Historikern und Rechtswissenschaftlern wird im Auftrag der Diözese, aber unabhängig von ihr durchgeführt. Der im September 2022 vorgestellte Zwischenbericht war ein Grund für den Rücktritt von Bischof Franz-Josef Bode im März 2023.
Das Projekt trägt den Titel “Betroffene – Beschuldigte – Kirchenleitung: Sexualisierte Gewalt an Minderjährigen sowie schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen im Bistum Osnabrück”. An Entwurf und Durchführung der Studie sind auch Betroffene beteiligt. Sie fußt auf Akten der Diözese. Zudem wurde mit Mitarbeitern und Verantwortlichen der Kirche, Betroffenen und Menschen in Gemeinden gesprochen. Geleitet wird die Studie vom Rechtswissenschaftler Hans Schulte-Nölke und der Historikerin Siegrid Westphal.
Der Zwischenbericht vor zwei Jahren beleuchtete vor allem das Verhalten der Bistumsleitung seit 1945. Im Abschlussbericht soll es auch um das Umfeld von Missbrauch und begünstigende Strukturen gehen. Dazu hatte die Universität Menschen in Gemeinden und Einrichtungen des Bistums um Mitwirkung gebeten.
Das Bistum, das den Abschlussbericht nicht früher erhält, will sich einige Tage später ausführlich dazu äußern, wie ein Sprecher auf Anfrage bestätigte. Seit dem 8. September steht der aus Paderborn stammende Bischof Dominicus Meier an der Spitze der Diözese.