Nach dem Zusammenstoß zweier Frachter in der Nordsee vor Helgoland begleitet die Deutsche Seemannsmission die zwei Überlebenden der gesunkenen „Verity“ und die Besatzung der an der Kollision beteiligten und wenig beschädigten „Polesie“. Ein Seelsorger sei an der Seite der „Verity“-Crewmitglieder, die aus der Nordsee geborgen und in ein Krankenhaus gebracht worden seien, sagte am Mittwoch ein Mitarbeiter der Seemannsmission dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie seien nicht in Lebensgefahr, hieß es.
Aufgrund der Kollision mit der deutlich größeren „Polesie“ war die „Verity“ am Dienstagmorgen gesunken. Ein Seemann des Schiffes war bereits kurz nach dem Zusammenstoß tot geborgen worden, vier werden vermisst. Das Havariekommando in Cuxhaven hat nach einer langen und intensiven Suche unter anderem mit dem Einsatz von Tauchern keine Hoffnung mehr, sie lebend zu finden.
Den 22 Besatzungsmitgliedern der „Polesie“ gehe es „physisch gut“, sagte der Leiter des Havariekommandos, Robby Renner. Der Mitarbeitende der Seemannsmission sagte, die Crew sei völlig übermüdet und wolle funktionieren. Er habe aber keine Panik wahrgenommen. „Wir halten den Kontakt und haben auch darüber informiert, wie ganz normale Reaktionen auf diese völlig unnormale und belastende Situation aussehen könnten.“ Er werde morgen wieder an Bord gehen.
Unter dem Dach des Havariekommandos engagiert sich die evangelische Deutsche Seemannsmission bei Unfällen wie jetzt in der Deutschen Bucht im Bereich der psychosozialen Notfallversorgung. Bei der Organisation, die weltweit arbeitet, sind eigenen Angaben zufolge mittlerweile mehr als 40 Kolleginnen und Kollegen als psychosoziale Fachkräfte ausgebildet.