Im Jahr nach der Wiedervereinigung gelang ihm der Durchbruch mit dem Kinofilm “Go Trabi Go”. Mehrere Jahrzehnte später, mit 79 Jahren, ist Rente für Wolfgang Stumph offenbar kein Thema.
Wolfang Stumph (79), deutscher Schauspieler und Kabarettist, freut sich nach eigenen Worten auf neue Aufgaben: zum Beispiel auf die kommende Spielzeit in der Semperoper. Dort spiele er zum 120. Mal den Gefängniswärter Frosch in der “Fledermaus”, kündigte der gebürtige Dresdner im Interview der Katholischen-Nachrichten-Agentur (KNA) an. Er freue sich auf Zeit mit seiner Familie und wolle sich etwas zurücknehmen, etwa nicht mehr als Co-Produzent von Filmen fungieren. Doch er werde “bestimmt noch nicht aufhören zu arbeiten. Wer rastet, der rostet.”
Am kommenden Samstag zeigt das ZDF den letzten Fall von Ermittler Wilfried Stubbe, den Stumph 30 Jahre lang spielte. Wenn die Reihe aktuelle gesellschaftspolitische Themen aufgegriffen habe wie Rechtsradikalismus oder familiäre Gewalt, habe er häufig gedacht: “Das reicht jetzt aber mal”, sagte der Darsteller. Bei späteren Dokumentarfilmen habe er stärker über den eigenen Tellerrand geblickt. Künftig wolle er “gern ernste Themen mit Humor” bearbeiten: “Uns den Spiegel vorzuhalten, macht mir halt immer noch großen Spaß.”
Rückblickend könne er sagen, er habe “an den richtigen Stellen zur richtigen Zeit das Glück” gehabt, richtige Entscheidungen zu treffen. Zugleich brauche es Selbstkontrolle, um Fehler einzugestehen, “die man natürlich gemacht hat. Irren ist ja nicht nur menschlich, sondern notwendig. Niemand macht immer alles richtig – das zu erkennen, bewahrt einen davor, in Herrlichkeit zu scheitern”, erklärte Stumph.
Der Schauspieler sagte weiter, er wünsche sich mehr Harmonie und Zusammenhalt, “denn nur er hat die Kraft zur Veränderung. Wir können es nur gemeinsam schaffen, etwas zu verändern.” Er selbst wolle jedenfalls “ein bisschen unbequem” bleiben und habe “noch einiges mitzuteilen”, so Stumph: “Nur wer aneckt, bringt etwas in Bewegung.”