Der Schauspieler, Hörbuchsprecher und Autor Matthias Brandt ist am Freitagabend in Kassel mit dem Deutschen Sprachpreis 2025 geehrt worden. Brandt werde für seinen kreativen, innovativen und kunstvollen Umgang mit dem gesprochenen Wort ausgezeichnet, lobte die Jury. Brandt sei erst der zweite Schauspieler nach Will Quadflieg, der diesen Preis erhalte, sagte der Vorstandssprecher der Henning-Kaufmann-Stiftung für die deutsche Sprache, Helmut Glück. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.
Sprache lebe zuallererst im Klang und im gesprochenen Wort, begründete die Stiftung die Wahl. „Der Preisträger zeigt in seiner Arbeit ein feines und sensibles Gespür für ihren Klang, und er hat seinem Publikum ihren Reiz und ihre Schönheit vor Augen geführt.“
Matthias Brandt, 1961 in Berlin als Sohn des späteren Bundeskanzlers Willy Brandt und seiner Frau Rut geboren, studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Seit Mitte der 80er Jahre gehört er den Ensembles vieler Theater an, derzeit dem Berliner Ensemble. Seit 2000 arbeitet er auch für Film und Fernsehen, etwa als Kommissar Hanns von Meuffels in der Krimireihe „Polizeiruf 110“, als August Benda in „Babylon Berlin“ oder in Christian Petzolds preisgekröntem Film „Roter Himmel“ (2022).
Daneben spricht Brandt Hörbücher und Hörspiele ein, für den Roman „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley (2014) und den Krimi „Der Himmel auf Erden“ (2010) erhielt er den Deutschen Hörbuchpreis. Zudem hat Brandt die autobiografischen Skizzen „Raumpatrouille“ (2016) und den Roman „Blackbird“ (2019) geschrieben. Brandt wurde mehrfach ausgezeichnet, im vergangenen Jahr erhielt er die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz.
Der Deutsche Sprachpreis wird seit 1984 jährlich von der Henning-Kaufmann-Stiftung vergeben. Er würdigt Bemühungen um eine gute und gut verständliche deutsche Sprache sowie Beiträge zu ihrer Weiterentwicklung und Erforschung. Stifter war der Gymnasiallehrer und Namensforscher Henning Kaufmann (1897-1980) aus Bad Kreuznach. Preisträger waren unter anderen der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg, der Theaterkritiker Gerhard Stadelmaier, das „Streiflicht“ der „Süddeutschen Zeitung“ und im vergangenen Jahr der Reclam-Verlag.