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Schau zum Reichskriegsgericht wird verlängert

Die Ausstellung zum Reichskriegsgericht der Nationalsozialisten im Stadtmuseum Halle wird verlängert. Wie die Stadtverwaltung am Montag mitteilte, wird die Schau unter dem Titel „Das Reichskriegsgericht 1936 bis 1945 – Nationalsozialistische Militärjustiz und die Bekämpfung des Widerstands in Europa“ bis zum 3. November gezeigt.

Die Wanderausstellung stelle Schicksale von Menschen vor, die während des Nationalsozialismus am Reichskriegsgericht verurteilt und im Gefängnis Roter Ochse in Halle hingerichtet worden seien. In dem Zentralgefängnis ermordeten die Nationalsozialisten nach Angaben der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt bis 1945 rund 550 Menschen aus mehreren Ländern, darunter zahlreiche politische Gefangene.

Das 1936 gegründete Militärgericht habe während des Zweiten Weltkrieges auch gegen mehrere Tausend Mitglieder von Widerstandsgruppen aus den von Deutschland besetzten Ländern Europas verhandelt. Bekannt seien vor allem die Verfahren gegen die Beteiligten des Widerstandsnetzwerks „Rote Kapelle“. Das Gericht sei damit ein wesentliches Instrument zur Durchsetzung der Besatzungs- und Repressionspolitik der Nationalsozialisten gewesen, hieß es.

Das Team der Gedenkstätte Roter Ochse führte nach Angaben der Stadtverwaltung seit der Eröffnung Ende August 34 Gruppen durch die Ausstellung, darunter vor allem Schulklassen und Studenten, aber auch Gäste aus dem Ausland sowie Besucher aus Politik und Verwaltung. Ab dem kommenden Frühjahr werde die Wanderausstellung in der polnischen Hauptstadt Warschau zu sehen sein, hieß es.