Nur fünf Jahre alt durfte Gabriele werden, weil ihre Mutter Jüdin war. Da half auch die katholische Taufe nichts. Eine Wanderausstellung zeichnet das kurze Leben des Kindes nach, das im KZ Auschwitz ermordet wurde.
Unter dem Titel “Geliebte Gabi” ist im Foyer der Bavariathek in Regensburg vom 27. November 2024 bis 8. Februar 2025 eine Wanderausstellung zu sehen. Diese erinnert an ein Mädchen aus dem Allgäu, das im KZ Auschwitz ermordet wurde, wie das Haus der Bayerischen Geschichte am Montag mitteilte. Fotografien, Spielsachen und Kleidungsstücke sollen einen Einblick in Gabis Leben geben. An den Hör- und Videostationen kämen außerdem Zeitzeugen zu Wort, die sich zum Schicksal des Mädchens äußerten.
Gabriele Schwarz kam 1937 in Marktoberdorf zur Welt. Sie wurde katholisch getauft und erzogen, durfte aber nur fünf Jahre alt werden, weil ihre Mutter Jüdin war. Ein kleines Mädchen im Zentrum nationalsozialistischen Rassenwahns, wie es in der Ankündigung heißt. Ihr Schicksal stehe stellvertretend für mehr als eine Million Kinder und Jugendliche, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Der Autor und Filmemacher Leo Hiemer hat sich jahrzehntelang mit dem Schicksal Gabrieles beschäftigt. Auf seinen Recherchen aufbauend konzipierte Kuratorin Regina Gropper die nun zu sehende Schau, die das kurze Leben des Mädchens nachzeichnet.