Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) wendet sich gegen eine generelle Kursänderung seiner Partei. “Die CDU bleibt die große Volkspartei der Mitte, gegründet auf Werten, die aus dem christlichen Menschenbild abgeleitet sind”, sagte Schäuble dem “Tagesspiegel” (Samstag). Die Partei werde “maßgeblich dazu beitragen, Deutschland und Europa in eine gute Zukunft zu führen”.
Hintergrund ist die Debatte um den Mainzer Historiker Andreas Rödder und den Umgang mit der AfD. Rödder hatte in einem “Stern”-Interview auf die Frage “Was würden Sie Ihrer Partei empfehlen?” geantwortet: “Die CDU darf nicht länger über falsche Brandmauern streiten. Das hat nur den Effekt, dass die AfD die CDU immer wieder vorführen kann. Die CDU muss selbstbewusst auftreten und eigene Positionen formulieren. Sie muss aus der Defensive herauskommen. Nur so kann sie die rechte demokratische Mitte für sich gewinnen.”
Zugleich betonte Rödder: “Problematisch wäre es erst, wenn sich die CDU offiziell von der AfD tolerieren ließe und dafür Absprachen eingehen würde. Das wäre eine rote Linie.” An Rödders Aussagen hatte sich vielfach Kritik entzündet. Kürzlich hatte der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU, Thomas Rachel (CDU), in dem Zusammenhang eine scharfe Abgrenzung der Union von der AfD verlangt: “Das ‘C’ setzt eine klare Grenze nach rechts.”