Mit 1.500 Fahrrad-Sattelschonern macht die Stadt Oldenburg am Valentinstag (14. Februar) auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam. Die Schoner im romantischen Valentinstag-Design sollen an verschiedenen Orten wie etwa am Hauptbahnhof und in der Innenstadt verteilt werden, wie die Stadt am Montag mitteilte. Das Hilfetelefon ist unter der Nummer 116016 in 18 verschiedenen Sprachen kostenlos, anonym und barrierefrei rund um die Uhr erreichbar – und im Netz unter www.hilfetelefon.de.
Unterstützt wird die Aktion des Gleichstellungsbüros vom Präventionsrat Oldenburg und dem Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ sowie von der Projektgruppe zur Umsetzung des kommunalen Aktionsplans gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt. Auch Einrichtungen aus dem Arbeitskreis Mädchenarbeit, die Integrierte Gesamtschule Flötenteich und die behördlichen Gleichstellungsbeauftragten wollen die Sattelschoner verteilen.
Häusliche Gewalt sei ein Tabuthema, über das noch immer zu wenig gesprochen werde, hieß es. Entgegen vieler Vorurteile seien Frauen aller gesellschaftlichen Schichten und jeden Alters von körperlicher Gewalt betroffen. Gewalt in der Partnerschaft beginne oft früh und sei komplex. In den meisten Fällen gehe es darum, Macht und Kontrolle über die Partnerin zu erlangen – zum Beispiel, indem die Isolierung vom sozialen Umfeld mit Fürsorge oder dem Bedürfnis nach Nähe getarnt werde.
„Eifersucht oder der typische ‘Bad Boy’ werden insbesondere in den Medien immer wieder romantisiert“, erläuterte Gewaltschutzkoordinatorin im Gleichstellungsbüro, Johanna Reimann. „Dabei kann ein Besitzanspruch gegenüber Frauen wohl kaum liebevoll gemeint sein.“ Er zeige vielmehr das Bedürfnis nach einem Machtverhältnis, das eine Partnerin kritisch hinterfragen sollte”, riet sie.